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Visualisierung von Künstlicher Intelligenz im Stil des Klassizismus
Image partially created by AI
15
Dec
2022

Wir haben erneut zehn Entwicklungen und digitale Trends quer durch die Bereiche New Work, digitales Marketing, Künstliche Intelligenz und Technologien in Agenturen unter die Lupe genommen.

Die Top 10 digitalen Trends 2023

Auch 2023 steht das digitale Marketing im Zeichen von Veränderung, die nicht zuletzt durch Neuerungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz weiter vorangetrieben wird. Unsere Top 10 digitalen Trends im Überblick.

1. KPI: Keep People Interested – HR in Agenturen im Jahr 2023

Im HR-Bereich werden Agenturen in den kommenden Jahren vor allem an den KPIs Vertrauen, den Unternehmenswerten und der empathische Führungsstärke gemessen. Um Interesse und Loyalität zu steigern, sind zwei wichtige Maßnahmen in der Unternehmensführung notwendig.

Reduktion der Arbeitszeit

In einer Branche, die konstantem Wandel ausgesetzt ist (Stichwörter: Künstliche Intelligenz, Tools, Automatisierung, Workflow), darf Veränderung nicht bei Arbeitszeitmodellen aufhören – schon gar nicht, wenn es darum geht Talente der Generation Z für sich zu gewinnen: New Work wird zu „Fair Work“. Mit Blick auf den sich wandelnden Arbeitsmarkt, genauso aber auch durch die veränderten Bedürfnisse der kommenden Generationen ist eine detaillierte Auseinandersetzung mit der Zielgruppe ratsam. Hierbei ist zu beobachten, dass weniger Leute auf den Arbeitsmarkt strömen und diese nicht gewillt sind, Vollzeit zu arbeiten. Wie das digitalwerk New Work und das Agentur Arbeitszeitmodell für sich definiert hat, kann in unserem Blogbeitrag nachgelesen werden.

Wirtschaftliches Denken bei voller Transparenz im Unternehmen

Die Reduktion der Arbeitszeit erfordert eine wirtschaftliche Transparenz für alle Mitarbeiter*innen, um gemeinsam erfolgreich an Unternehmenszielen arbeiten zu können. Mitarbeiter*innen müssen hierbei keineswegs zu Controllern werden, aber die Barriere zwischen Management und Mitarbeiter*innen kann durch klare Einblicke in Kostenstrukturen, ROIs, Projektcontrolling und wirtschaftlichen Erfolg aufgebrochen werden. Neue wirtschaftliche Wertdimensionen und Insights nehmen Einzug in die Unternehmenskultur, abseits der klassischen Positionierungsbausteine – Effizienz wird zum Motor der Arbeitszeitverkürzung.

2. Das Ende der zügellosen Wachstumsphasen der großen Technologie- und Kommunikations-Plattformen

Der globale Abschwung der Wirtschaft setzt Tausende Arbeitskräfte im Digitalen Business frei – bedeutet das eine automatische Rückkehr zum Arbeitgebermarkt? Aus meiner Sicht ist das maximal eine kurzfristige Delle, die vorübergehende Auswirkungen auf Gehaltsvorstellungen hat. Diese Entwicklung zeigt uns aber auch die Limitierung: Laut Branchen Insights gab es bis zu 30% weniger Umsätze bei Black Friday Kampagnen, die zu einem geringeren Ad Spending geführt haben (11.000 Entlassungen bei Meta). Der Peak wird hier erst 2023 eintreffen – die goldene Ära im Onlinemarketing und E-Commerce sind vorbei. Noch nicht abzusehen sind die immer strengeren Datenschutzbestimmungen, Retargeting wird mittelfristig als Kampagnen Instrument verschwinden. Das Credo muss also lauten: First-party data or no data.

3. Co-Creation: Co-Working, Full Thinking – ein Mindset für eine neue Agentur Generation:

Auch im Bereich der Arbeitsweisen und Unternehmensphilosophien von Agenturen brechen die Silos endgültig auf: Kund*innen werden durch Co-Creation immer stärker in den Gestaltungsprozess von Ideen involviert. Wie relevant das Thema ist, zeigt CEO Oliver Klein von cherrypicker im Podcast „What's Next, Agencies?“

Oliver Klein steht für die Fullthinking-Methode – eine Lead-Agentur muss nicht alle Disziplinen inhouse lokalisiert haben, sondern den strategischen Fokus gemeinsam mit den Kunden erarbeiten und in weiterer Folge das Projektmanagement für die jeweiligen Disziplinen übernehmen. Oliver Klein meint:

„Der Schlüssel zum Erfolg liegt oft in einem besseren Miteinander zwischen dem Unternehmen und allen wichtigen externen Agenturpartnern im Sinne eines einheitlichen Mindsets.“

Externe Creatoren gewinnen an Bedeutung und sind ein wichtiger Baustein in der zukünftigen Kampagnenplanung – Voraussetzung hierfür ist ein gutes Setting mit Agentur und Kunden.

4. Die Ankunft von Künstlicher Intelligenz in der Text- und Bildkreation

Nach einem Durchbruch bei der Textierung, Bilderstellung und der Content-Produktion im Jahr 2022 werden Kreativ- und Content-Abteilung im Jahr 2023 von neuen Tools wie Neuroflash oder Midjourney unterstützt werden. Bereits in den vergangenen Jahren hat uns Google gezeigt, welches Automatisierungspotenzial in der Durchführung von Kampagnen steckt, wenn es um die Mutation von Werbeanzeigen geht. Weiteres werden Stockphoto-Portale für die Suche nach Bildermaterial durch Tools wie DALL·E 2 oder Midjourney nahezu obsolet werden. Auch im digitalwerk finden diese Tools bereits im Daily Business Anwendung, beispielsweise bei der Generierung von Header Bildern für Blogbeiträge oder der Formulierung dieses Absatzes mit dem KI-Tool Neuroflash. Auch wenn diese Tools eine hilfreiche Unterstützung sind, sollte man sich (noch) nicht vollständig auf sie verlassen – gerade auch weil Google KI-geschriebene Texte bzw. deren teilweise an Plagiatismus grenzende Ergebnisse (wieder)erkennt und somit im SERP Ranking herabstuft.

5. NFTs, KI und Blockchain im Agentur Market?

Große Top 500 Fortune Unternehmen arbeiten an NFT/Metaverse Projekten – auch wir im digitalwerk sind hier einen Schritt voraus und zeigen auf unserer mit Webflow umgesetzten Landingpage unser erstes NFT/KI Projekt: Weil wir immer darauf brennen, unbeschrittene Wege zu erkunden, haben wir für unsere Kund*innen zu Weihnachten ein ganz besonderes Türchen geöffnet: das Tor zum Web3.

Weniger kryptisch: Vom digitalwerk gabs ein eigenes NFT geschenkt. Die digitalen Kunstwerke sind ausgehend von Markenidentität und -werten unserer Kund*innen in Co-Creation mit einer Künstlichen Intelligenz entstanden. Diese digitalen Kunstwerke haben wir verfeinert und gemintet, also in die Blockchain hochgeladen, wo sie für immer unveränderbar festgehalten sind. Hier geht’s zur Collection.

Ebenso entstand mit Hilfe einer Künstlichen Intelligenz die gespendete Kampagne für das Haus der Barmherzigkeit: Unter dem Claim „Wir pfeifen auf euer Mitleid“ stellen wir darin die Menschen des Hauses, ihr Leben, ihre Wünsche und Gefühle in den Mittelpunkt. Und warum sie auf Mitleid pfeifen – nicht aber auf Mitgefühl. Um diesen Insight authentisch zu erzählen, wurden die Bewohner*innen selbst vor die Kamera gebeten.

Das Herzstück der Kampagne bildet eine Melodie, die von den Bewohner*innen, Kund*innen und Mitarbeiter*innen des Hauses gepfiffen wurde. Mit Hilfe einer künstlichen Intelligenz wurden unterschiedliche Mitleidsbekundungen in Töne übersetzt. In Kooperation mit dem Komponisten & Sounddesigner Mauricio Duda entstand schließlich das musikalische Thema, das das Herzstück der Kampagne bildet. So klingt’s wenn man aufs Mitleid pfeift: www.draufpfeifen.at

6. No Code Development im Jahr 2023. Oder auch: Wie Wordpress 2023 mächtig Konkurrenz bekommt.

Die visuelle No-Code Lösung zur Programmierung von Websites erfreut sich immer wachsender Beliebtheit – auch in Europa nimmt sie langsam Fahrt auf. Selbst die DSVGO wird Webflow nicht mehr bremsen können. Während Webflow nicht nur für unseren Website-Relaunch oder unserer gespendeten Kampagne zum Einsatz gekommen ist, sind wir davon überzeugt, dass zukünftig auch immer mehr Branding Websites, Landing Pages und Kampagnenseiten in Webflow konzipiert und umgesetzt werden. Die Community wächst stetig und der Marktanteil ist jetzt schon höher als bei Typo3. Wir glauben, Wordpress sollte sich warm anziehen.

7. Shopify vs WooCommerce – Shopify will win 2023

Im E-Commcerce Bereich gibt es am Jahresende 2022 einen Kopf an Kopf Duell zwischen WooCommerce und Shopify. Auch wenn das Duell erst mit kommendem Jahr entschieden wird, ist der Siegeszeug der kanadischen E-Commerce Softwareschmiede für Mittelständer nicht mehr aufzuhalten. Daher auch hier unsere klare Agentur-Empfehlung: Shopify für KMUs, Shopware für Enterprise.

Als Agenturgruppe mit digitalwerk, agencylife und der eigenen Entwicklerfirma devsk verfügen wir über die richtige Expertise, um Online-Shops zu entwickeln bzw. zu optimieren. Zusätzlich führen wir die richtigen Performance-Kampagnen durch und kümmern uns auch gerne um den gesamten Social Media Bereich bzw. das Onlinemarketing.

8. Was macht Social (Commerce) – wohin geht die Reise?

E-Commerce, Performance Marketing, und Social Media verschmelzen immer mehr miteinander. Vor dem Hintergrund der rückläufigen Targeting Optionen spielt das Produkt-Feed Management eine große Rolle, da hierdurch komplexe Signale gesendet werden können.

Am Beispiel von Programmatic Advertising wird ersichtlich, wie ausgefeilt Social Commerce betrieben werden kann. Basierend auf User-Signalen kann die Relevanz einzelner Impressionen vor der Anzeigenschaltung durch die algorithmische Auswertung von Datenpunkten, die sich auf die Person beziehen, wie z. B. demografische Informationen, Nutzerverhalten oder prognostizierte Konversionswahrscheinlichkeit und damit verbundener Umsatz, bestimmt werden. Hierdurch können folglich diejenigen Personen mit einem passenden Werbesujet (Stichwort Dynamic Creative Optimization) angesprochen, die zum Zeitpunkt einer Ad Impression Opportunity am relevantesten für Werbetreibende sind – zum Vorteil einer kostengünstigere Anzeigenschaltung und der Minimierung von Streuverlusten.

Die Basis jeder Kampagnen sollte eine holistische Strategie sein, um Kund*innen ein konsistentes Markenerlebnis bieten zu können und ihre informativen oder transaktionellen Bedürfnisse zu jedem Zeitpunkt der Customer Journey abzudecken.

9. Flat Design

In den letzten Jahren haben wir eine Menge Trends kommen und gehen sehen. Ein Trend, der sich hartnäckig gehalten hat: Flat Design. Flat Design ist nicht nur ein Designstil, sondern auch eine Denkweise. Der Begriff “flat” bezieht sich auf die Reduktion von Ebenen. Alles liegt – bis auf wenige wichtige Elemente wie bspw. die Navigationsleiste – auf einer Fläche. Charakteristisch ist, dass die Elemente der Benutzeroberfläche aus einfachen Formen und Linien mit wenigen Schatten oder Texturen bestehen. Es ist nachvollziehbar, warum sich dieser Stil durchgesetzt hat: Er ist sauber, minimalistisch und einfach, was den Benutzern*innen das Navigieren komplexer Inhalte erleichtert, und auf subtile Weise aufzeigt, auf welche Elemente sie sich konzentrieren müssen. Auch Designer*innen ermöglicht die Umsetzung von Flat Designs kreativ mit ihren Farbpaletten umzugehen und neue Wege zu finden, um Inhalte auf dem Bildschirm hervorzuheben, ohne sich auf Skeuomorphismus zu verlassen – das Hinzufügen unnötiger Ebenen wie Schlagschatten oder abgeschrägte Kanten, um ein Objekt so aussehen zu lassen, als Gehöre es in einen anderen Kontext (z. B. einen Button wie einen echten Button aussehen zu lassen).

Aktuelle Beispiele sind zum einen die neue Website von awwwards.com – welche besonders auf diese Prinzipien setzt: Reduzierte kontextuelle Farbpaletten und klare Hierarchien.

Auch Relume verfolgt einen ähnlichen Ansatz. So einfach Flat Design auch wirken mag, desto schwieriger ist es, die klaren Vorgaben gekonnt und trotzdem ansprechend umzusetzen.

10. New Year, New Tools, New Opportunities.

Warum mit einem durchdachten New Work Ansatz auch New Tools und New Hardware einhergehen, haben wir bereits in unserem Blogartikel erläutert. Folgende Tools werden unserer Meinung im kommenden Jahr eine wichtige Rolle im Alltag von Digitalagenturen spielen:

  • Design: Figma / Sketch
  • Video: DaVinci Resolve
  • Konzeption: Miro
  • KI Text: neuroflash, ChatGPT
  • KI Bilder: Midjourney, DALL-E 2
  • CMS: Webflow oder Headless Apps wie Storyblok
  • Präsentationen: Pitch.com
  • E-Commerce: Shopify und Shopware
  • Agentur Software: Kanbert
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